<< Davor | Danach >>

Tag 48 (28.05.2024)

Nachdem Meilenstein der Hälfte gestern, haben wir heute bei der Fahrt nach Valencia einen weiteren Meilenstein erreicht. Wir sind mittlerweile 5.000 km mit dem Auto gefahren. Davon sollten so ca. 4.000 km mit Wohnwagen hinten dran sein.

Und wenn wir schon bei Meilensteinen sind. Wir haben auch den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht.

Ansonsten war dieser Trip relativ unspektakulär. Er war einer der kürzesten Abschnitte und so erreichten wir nach ca. 3h unser Ziel kurz vor Valencia. Hier verbringen wir jetzt 5 Tage und fahren dann weiter nach Madrid.

Tag 49 (29.05.2024) - Ausflug nach Valencia

Heute ging es gleich mal nach Valencia. Die Autofahrt dauerte etwa 30 Minuten, und schon hatten wir die Tiefgarage im Zentrum der Altstadt erreicht. Von hier aus starteten wir unsere selbstgeführte Tour. Es ist echt schwer, geführte Touren in deutscher Sprache zu bekommen. Bisher gelang uns das nur in Barcelona und Venedig.

Wir begannen mit der nur wenige Meter entfernten Markthalle “Mercat Central”. Diese beeindruckende Markthalle ist ein Paradebeispiel für spanische Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Die hohe Konstruktion und die großzügigen Glasfenster schaffen eine offene und einladende Atmosphäre. Im Inneren gibt es unzählige Stände mit frischen Lebensmitteln, von Früchten und Gemüse bis hin zu Fisch und Fleisch. Die Farben und Düfte sind überwältigend, und die geschäftige Betriebsamkeit verleiht dem Ort einen besonderen Charme.

Diese schiere Menge von Fisch führte bei einigen auch zu erstaunten Gesichtern.

Gleich gegenüber lag die “Lonja de la Seda”, die Seidenbörse. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur und zeugt vom Wohlstand Valencias im 15. Jahrhundert. Die Lonja wurde einst als Handelszentrum für Seide genutzt und beeindruckt durch ihre kunstvoll verzierten Säulen und das majestätische Hauptgebäude, das an eine Festung erinnert. Die Säulenhalle mit ihren gedrehten Säulen und der herrlichen Deckenkonstruktion ist besonders sehenswert.

Von hier aus bewegten wir uns weiter in Richtung “Catedral de València” über den “Plaça de la Reina”. Der Platz ist ein lebendiges Zentrum Valencias, gesäumt von Cafés und Geschäften. Die Kathedrale von Valencia, auch bekannt als La Seu, ist zwar riesig, aber im Vergleich zu anderen Kathedralen nicht ganz so imposant. Die Kathedrale, die im 13. Jahrhundert auf den Überresten einer Moschee errichtet wurde, kombiniert verschiedene architektonische Stile, darunter Gotik, Barock und Romanik. Wir sind allerdings nicht nach innen gegangen, da die Schlange zwar nicht extrem lang war, sich aber kaum bewegte.

Unser Weg führte uns weiter durch die unzähligen kleinen, mittleren und großen Plätze zu den “Torres dels Serrans”. Diese Türme sind eines der besterhaltenen Wahrzeichen Valencias und dienten im Mittelalter als Haupttor zur Stadt. Ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut, bieten die Türme heute eine atemberaubende Aussicht auf die Altstadt und die umliegenden Gebiete.

Da es nun schon fast 12 Uhr war, wurden einige ungehalten und brauchten etwas zu essen. Also hieß es, ein ordentliches Restaurant zu finden, das Paella anbietet. Man glaubt es kaum, aber es gibt gar nicht so wenige Italiener in Valencia. Nach kurzer Recherche wurden wir in der Nähe der Kathedrale fündig. Hier gab es ganz klassisch eine Paella Valenciana für uns drei. Passend dazu genossen wir Sangria und “El agua de Valencia”. Diese lokale Spezialität ist ein spritziger Cocktail aus Sekt, Orangensaft, Wodka und Gin – eine köstliche Erfrischung an einem warmen Tag.

Anschließend machten wir uns nochmal quer durch die Altstadt über den “Plaça de l’Ajuntament” auf den Weg. Dieser Platz ist das administrative Herz der Stadt, umgeben von prächtigen Gebäuden, darunter das Rathaus und das zentrale Postamt. Die weiten Flächen und die beeindruckende Architektur machen ihn zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Touristen.

Unser letztes Ziel war die “Plaza de Toros de Valencia”, die noch aktiv genutzte Stierkampfarena. Diese Arena im neoklassizistischen Stil wurde im 19. Jahrhundert erbaut und fasst etwa 10.500 Zuschauer. Auch wenn wir den Stierkampf selbst nicht miterlebt haben, es eher ablehnen, war es faszinierend, die historische Bedeutung dieses Ortes zu spüren.

Gegen 15:30 Uhr wurden dann so langsam die Beine schwer, und so gab es noch das obligatorische Eis, um dann langsam den Heimweg anzutreten. Wieder “zuhause” angekommen, sprangen wir nochmal schnell in den Pool. Nach einem erfrischenden Bad gab es ein gemütliches Abendbrot, einige Spiele und dann ab ins Bett.

So ging ein weiterer aufregender Tag unserer Europareise zu Ende, und wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer.

Résumé

Valencia hat uns sehr gefallen. Von Stadt zu Stadt wird es schwerer, konkrete Vergleiche zu ziehen. Aus dem Bauch heraus fanden wir Valencia besser als Barcelona. Warum genau, ist schwer zu sagen. Gefühlt war Barcelona nicht so offen und einladend wie Valencia. Es erinnert ein wenig an den Vergleich zwischen Mailand und San Marino, wobei Barcelona immer noch deutlich vor Mailand liegt (Sorry, aber wir kommen irgendwie nicht darüber hinweg). Vielleicht lag es auch einfach an der kleineren Größe im Vergleich zu Barcelona. Valencia ist auf alle Fälle eine Stadt, in der man auch wohnen könnte. Bei Chris würde Valencia aktuell den dritten Platz der Top 3 besuchten Städte einnehmen, nach Nizza und Montpellier. Nadine konnte sich in der Kürze der Zeit noch nicht festlegen.

Tag 50 (30.05.2024)

Zuallererst bat Dine um einen Nachtrag zum letzten Abend: Dine hat nun 2 Spiele in Folge bei Race for the Galaxy gewonnen. Damit steht es 11 (Chris) zu 4 (Dine). Ein kleiner Triumph für Dine, der gebührend gefeiert wurde hust.

Der Tag selbst war relativ unspannend, aber dennoch erholsam. Sammy und Dine verbrachten den Vormittag am Strand, wo Sammy begeistert im Sand spielte und Dine die Sonne genoss.

Anschließend ging es zum Pool, wo sie ein erfrischendes Bad nahmen. Der Vormittag endete mit einem Besuch auf dem Spielplatz, wo Sammy sich austoben konnte.

Am Nachmittag beschlossen wir, nochmal gemeinsam zum Pool zu gehen. Es war angenehm ruhig, und wir konnten die entspannte Atmosphäre genießen. Chris nahm sich eine wohlverdiente Auszeit von der Arbeit und genoss die Zeit mit seiner Familie. Sammy hatte viel Spaß im Wasser, während wir uns am Beckenrand entspannten.

Abends ließen wir den Tag ruhig ausklingen, während wir über die nächsten Etappen unserer Reise nachdachten.

Tag 51 (31.05.2024) - Fahrradtour

Heute war wieder ein spannender Tag auf unserer Reise geplant. Der Vormittag begann wie gewohnt: Chris arbeitete, während Sammy und Dine auf dem Campingplatz und rund um den Wohnwagen beschäftigt waren. Sammy spielte ausgiebig auf dem Spielplatz und wir genossen die gemeinsame Zeit in der frischen Luft.

Für den Nachmittag hatten wir eine Fahrradtour geplant. Wir hatten uns einen 10 km langen Rundkurs um das Naturschutzgebiet “Marjal dels Moros” zusammengestellt. Dieses Feuchtgebiet ist bekannt für seine beeindruckende Vogelvielfalt und wunderschönen Landschaften. Es liegt in der Nähe von Valencia und bietet zahlreiche Wege und Aussichtspunkte für Natur- und Vogelliebhaber.

Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg. Gleich nach dem ersten Aussichtspunkt stellten wir jedoch fest, dass der anschließende Weg eher für Mountainbikes oder Wanderer geeignet war. Wir entschieden uns zunächst, die Weiterfahrt abzubrechen. Nach kurzer Diskussion kam Chris auf die Idee, die Drohne zur Aufklärung zu nutzen. Es stellte sich heraus, dass der Weg nur für etwa 50 Meter schwer befahrbar war. Also beschlossen wir, diese kurze Strecke die Fahrräder zu schieben, um danach die Fahrt fortzusetzen.

Die Mühe lohnte sich, denn der Rest der Strecke war gut befahrbar und führte uns durch wunderschöne Landschaften und vorbei an weiteren Aussichtspunkten. Insgesamt besuchten wir fünf Vogelbeobachtungsaussichtspunkte. Erst beim letzten Aussichtspunkt konnten wir die Vögel wirklich gut beobachten. Es war faszinierend, die verschiedenen Vogelarten in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen. Aber unser Hauptziel war ja die Fahrradtour und die Freude am Fahren durch die herrliche Natur.

Nach etwa einer Stunde und 10 Kilometern kehrten wir zufrieden und leicht erschöpft zu unserem Wohnwagen zurück. Dort wartete eine Belohnung auf uns: Kuchen! Wir verbrachten den restlichen Nachmittag mit ein wenig Zeitvertreib, spielten einige Spiele und genossen das Abendessen zusammen. Sammy war nach dem ereignisreichen Tag schnell im Bett, und auch wir legten uns bald schlafen, zufrieden mit unserem schönen Tag in der Natur.

Ein weiterer wundervoller Tag auf unserer Reise durch Europa. Morgen ist Kindertag und so haben wir uns was ganz spannendes für Sammy ausgedacht. Bisher hat Sie keinen Schimmer! 🐬

Ein kleiner Nachtrag: Am heutigen Tag erfuhren wir, dass Sammy nun ab September 2024 in der Grundschule am Telegrafenberg eingeschult wird. Wir freuen uns sehr!

Tag 52 (01.06.2024) - L’Oceanogràfic

Der Tag begann mit einer großen Erwartungshaltung seitens Sammy, da sie schon seit Wochen auf den Kindertag entgegenfieberte. Wir wollten ihr etwas Besonderes bieten und hatten uns bereits beim Besuch von Valencia überlegt, in das ”L’Oceanogràfic” zu gehen. L’Oceanogràfic ist das größte Aquarium Europas und das Delfinarium ist mit seiner Größe sogar eines der größten der Welt. Es beherbergt Tausende von Meerestieren, darunter Seelöwen, Riesenschildkröten, Pinguine, Belugas und Haie, sowie verschiedene tropische und mediterrane Fischarten.

Zitat Wikipedia

Die Dachkonstruktion besteht aus acht miteinander verbundenen Hyparschalen, ganz ähnlich dem Restaurant „Seerose“ in Potsdam.

Am Morgen taten wir so, als ob nichts Besonderes geplant wäre. Chris gab vor, um 9 Uhr ein wichtiges Meeting zu haben, weshalb wir uns mit dem Frühstück beeilen mussten. Sammy ging auf das Spiel ein, aber als wir dann pünktlich ins Auto stiegen, meinte sie beiläufig: “Ich wusste doch, dass Ihr eine Überraschung habt …”

Als wir in der Warteschlange vor dem Eingang standen, erkannte Sammy am Logo – einer Krone mit einem Fisch darunter –, dass es etwas mit Fischen zu tun haben musste. Sie war begeistert und ihre Augen strahlten vor Freude.

Unser erster Stopp waren die Continental Islands, wo wir die Seelöwen und Riesenschildkröten bewunderten. Die Seelöwen beeindruckten uns mit ihren eleganten Bewegungen im Wasser, während die Schildkröten majestätisch und gemächlich ihre Bahnen zogen. Weiter ging es in die Antarktis-Abteilung, wo uns die Pinguine mit ihrem watschelnden Gang und ihren lustigen Tauchmanövern zum Lachen brachten. Die Flamingos mit ihren leuchtend rosa Federn waren ein wunderschöner Anblick und bildeten einen farbenfrohen Kontrast zu den kühlen Farben der Arktis, wo wir die Belugas bestaunten. Diese weißen Wale schienen fast zu lächeln, während sie anmutig durch das Wasser glitten.

Ein besonderes Highlight waren die Haie. In einem riesigen Tunnelbecken konnten wir sie über und neben uns schwimmen sehen – ein wirklich beeindruckendes und zugleich etwas unheimliches Erlebnis. Sammy war fasziniert und hielt uns mit Fragen über die verschiedenen Haiarten auf Trab.

Nach den Haien besuchten wir die Delphinshow, ein absolutes Muss in L’Oceanogràfic. Die Delphine sprangen und spielten zur Musik, und Sammy jubelte vor Begeisterung.

Nach der Show erkundeten wir die restlichen Aquarien. Die tropischen Fische mit ihren bunten Farben und exotischen Mustern waren wunderschön anzusehen.

Die mediterranen Becken zeigten die vielfältige Unterwasserwelt des Mittelmeers, und Sammy staunte über die Vielfalt an Fischen und Pflanzen.

Besonders aufregend fand sie das Krokodil, welches regungslos am Wasser lag, als würde es auf seine nächste Beute warten. Auch die Robben und die verschiedenen Vogelarten im Park waren ein Highlight.

Nach 4,5 Stunden waren wir jedoch ziemlich erschöpft. Der Park war inzwischen sehr voll geworden, und es wurde zunehmend anstrengend, sich durch die Menschenmengen zu bewegen.

Deshalb entschieden wir uns, nach Hause zu fahren. Unterwegs wollten wir noch einen Happen essen und landeten das erste Mal in unserem Urlaub bei einem Fast-Food-Restaurant – Burger King.

Hier erlebten wir einen kurzen Schreckmoment, als Chris seine Kreditkarte verlor. Erst an der Kasse im Supermarkt bemerkten wir panisch das Fehlen der Karte. Glücklicherweise wurde die Karte von einem ehrlichen Finder abgegeben, und wir konnten sie eine halbe Stunde später wieder abholen.

Zurück am Wohnwagen hieß es dann noch einmal ab in den Pool, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Sammy planschte fröhlich im Wasser, während wir uns über die vielen Eindrücke des Tages unterhielten. Danach begannen wir, alles abzubauen und für die Weiterfahrt nach Madrid einzupacken. Die nächsten Tage würden wieder spannend werden, und wir freuten uns auf die weiteren Abenteuer, die unsere Reise durch Europa noch für uns bereithielt.

So endete ein ereignisreicher Kindertag mit vielen schönen Erinnerungen und einer kleinen Aufregung.