Tag 21 (01.05.2024)
Wir haben es sicher auf unseren nächsten Campingplatz, das ”Centro Vacanze San Marino”, das malerisch auf einem Berg liegt, geschafft. Die Anhängerkupplung hat gut gehalten. Man kommt schon ins Schwitzen, aber unser Gran Tourer hat uns sicher nach oben gebracht. Wir freuen uns bereits auf die Abfahrt am Sonntag 😅.

Nachdem wir uns für einen Stellplatz entschieden hatten, gelang es uns gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen, die Markise aufzubauen. Für diesen eher kurzen Aufenthalt verzichten wir auf das komplette Vorzelt. Stattdessen rücken wir im Wohnwagen enger zusammen und machen es uns gemütlich. Eine kleine Reparatur war auch gleich mal fällig (eine Schraube hatte sich gelöst).

Am späten Nachmittag begann es dann auch heftig zu stürmen. Verrückt, denn aus Deutschland erreichen uns Nachrichten von herrlichem Frühsommerwetter. Hier im Süden ist jedoch alles schön grün.
Nach einer anstrengenden 5-stündigen Fahrt und mit einem vollen Bolognese-Bauch fanden wir uns bald horizontal wieder. Chris arbeitete noch ein wenig, während seine zwei Damen bereits schlummerten. Gute Nacht. 🥱😴
Tag 22 (02.05.2024)
Wir wurden gut ausgeruht vom Wecker um 7:15 Uhr geweckt, obwohl sich bereits gegen 5 Uhr ein paar Frühaufsteher 🐦🪶 bemerkbar gemacht hatten. Zum Glück dauerte ihr Gezwitscher nur ein paar Minuten. Nach dem Frühstück begann Chris mit der Arbeit, während Sammy und Dine den Campingplatz erkundeten. Dort beobachteten sie einige Pfaue, die eifrig ihre Balzrufe von sich gaben und ab und zu ihr prächtiges Federkleid zeigten.

Auf dem Spielplatz wurde ausgiebig geschaukelt und alle Geräte wurden ausprobiert.

Sammy und Dine brachen nach dem Mittag noch zu einem spannender Einkaufsfahrt auf. Google führte uns zu einem Einkaufszentrum, wo es in der 1. Etage im Innern nur noch einen All-in-On-Supermarkt gab. Als man den Eingang irgendwie zwischen einer Baustelle gefunden hatte (über einen Aufzug) gab es leider nicht alles von unserer Einkaufliste. Naja, so ist es halt. Für den Zugang zum Einkaufszentrum musste man übrigens noch eine Extrarunde auf der Schnellstraße fahren (beim Rückweg dann auch). Abenteuerlich. Uhhhuijjui.
Am Nachmittag zeigten wir auch Chris die Ziegen, Esel, Pfaue, Tauben und einiges mehr. Nach einer Hähnchenmahlzeit mit Reis machten wir uns schon bald Bettbereit und spielten noch so einige Runden “Elfer raus!” ehe es den Sandmann gab.
Tag 23 (03.05.2024) - Ausflug nach San Marino
Der Tag begann entspannt mit einem ausgedehnten Frühstück auf dem Campingplatz. Während Chris an einem wichtigen, zweistündigen Meeting teilnahm, nutzten Dine und Sammy die Gelegenheit, den Campingplatz erneut zu erkunden. Sammy vergnügte sich auf dem Spielplatz und im kleinen Streichelzoo, wo sie die Tiere füttern konnte.
Nachdem Chris sein Meeting beendet hatte, machten wir uns auf den Weg nach San Marino Stadt. Unser erster Anlaufpunkt war die Touristeninformation, um uns eines der begehrten Touristenvisas in den Reisepass eintragen zu lassen. Da es zwischen Italien und San Marino keinen regulären Grenzübergang gibt, bietet die Touristeninformation diesen besonderen Service für 5 € an.

Gestärkt mit einem offiziellen Stempel im Pass begannen wir unsere selbstgeführte Tour mit einem Besuch der Basilika San Marino. Die Basilika ist ein beeindruckendes Bauwerk mit einem faszinierenden Lichtspiel an der Decke, das durch die geschickte Anordnung der Fenster erzeugt wird. Dieses architektonische Detail verleiht dem Innenraum eine besonders feierliche Atmosphäre.

Unsere Route führte uns weiter zu den drei markanten Türmen von San Marino, die hoch über der Stadt thronen. Die Türme - Guaita Tower, Seconda Torre (Cesta) und Terza Torre (Montale) - sind bedeutende historische Wahrzeichen. Der Pfad dorthin, bekannt als ”Passo delle Streghe” (Hexenpfad), ist berühmt für seine mystische Atmosphäre. Kleine Geheimgänge entlang des Weges sorgten für spannende Entdeckungen und gaben Anlass für Gruselgeschichten zwischen Sammy und Chris.


Vom ersten und zweiten Turm, die noch bestiegen werden konnten, bot sich uns eine atemberaubende Aussicht. Man konnte weit über die Landschaft blicken und sogar bis zum Meer sehen. Diese Türme dienten historisch als Verteidigungsanlagen und bieten heute einen einzigartigen Einblick in die mittelalterliche Geschichte San Marinos.



Langsam machten wir uns auf den Rückweg und besuchten den ”Palazzo Pubblico della Repubblica di San Marino”, das öffentliche Rathaus der Stadt. Nicht weit davon entfernt liegt die ”Cava dei Balestrieri”, eine historische Übungsstätte für Armbrustschützen, was ebenfalls einen Besuch wert war.


Zum Abschluss des Tages erfüllten wir Sammys ungewöhnlichen Wunsch, Museen zu besuchen. Das erste Museum auf unserer Liste war das Werwolf- und Vampirmuseum. Trotz ihrer anfänglichen Begeisterung war der Besuch kurz, da Sammy sich nach nur fünf Minuten so sehr gruselte, dass wir das Museum verlassen mussten. Es war ein Versuch wert! Wir hoffen, dass wir die nächste Nacht alle gute Schlafen können.
Das zweite Museum, das Museo di Stato di San Marino, bot eine eher traditionelle Ausstellung typischer historischer und kultureller Artefakte San Marinos. Es gab Einblicke in die reiche Geschichte und die kunstvollen Handwerke der kleinen Republik.

San Marino Stadt erwies sich als wunderbarer Ort mit engen, charmanten Gassen. Im Gegensatz zu vielen italienischen Städten, die oft durch enge und verwinkelte Straßen charakterisiert sind, strahlt San Marino durch seine geringe Bauhöhe und die daraus resultierenden hellen Wege eine einladende Freundlichkeit aus.



Ein kleiner Wermutstropfen unseres Besuchs waren die zahlreichen Souvenirläden und Waffenläden, die mit ihrem Angebot an Soft-Air-Waffen und Schwertern das idyllische Stadtbild etwas störten. Diese Läden zogen zwar viele Touristen an, schienen aber gleichzeitig den historischen und kulturellen Charme der Stadt zu überlagern.
Zusammenfassend war unser Tag in San Marino Stadt eine Bereicherung unserer Reise. Die Kombination aus historischen Sehenswürdigkeiten, kulturellen Einblicken und der malerischen Umgebung machte diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Tag 24 (04.05.2024)
Ein weiterer spannender, wenn auch anstrengender Tag stand auf dem Programm. Heute besuchten wir Rimini, eine Stadt, die uns mit ihren historischen Sehenswürdigkeiten und ihrem lebendigen Charme verzauberte.
Unser Tag begann auf dem Piazza Cavour, früher bekannt als „Piazza der Gemeinde“. Hier bestaunte Chris das Galli-Theater, ein prachtvolles Bauwerk, das für seine reiche architektonische Gestaltung bekannt ist. Das Theater, erbaut im 19. Jahrhundert, ist nach dem berühmten italienischen Schauspieler Gustavo Galli benannt. Neben dem Theater befinden sich der Palazzo Garampi, der Sitz der Gemeinde, sowie der Palazzo dell’Arengo und der Palazzo del Podestà, die beide aus dem Mittelalter stammen und heute für städtische Zeremonien genutzt werden.

Unsere nächste Station war das Stadthaus eines Chirurgen, eine archäologische Entdeckung aus dem 2. Jahrhundert, die unterhalb der heutigen Stadt schlummerte und erst 1987 freigelegt wurde. Diese Fundstätte gibt faszinierende Einblicke in das medizinische Handwerk des antiken Roms und zeigt, wie fortschrittlich chirurgische Techniken bereits damals waren.

Nach der historischen Tiefenreise machten wir eine kleine Pause an der Ponte d’Augusto, einer beeindruckenden Römerbrücke, die vor 2000 Jahren erbaut wurde und immer noch den Fluss Marecchia überspannt. Es war der perfekte Ort, um unsere mitgebrachten Sandwiches zu genießen.

Mittags spürten wir schon die Müdigkeit in unseren Füßen, und auch der Hunger meldete sich erneut. Auf Chris’ Vorschlag hin besuchten wir das Restaurant ”La S (Esse) Romagnola”, wo wir uns eine „kleine“ Mahlzeit gönnten. Am Ende waren wir von einer reichhaltigen Käseplatte, zwei Nudelspezialitäten und einem himmlischen Mascarpone nicht nur satt, sondern auch um 80 € ärmer – jedoch völlig zufrieden und glücklich über diese kulinarische Erfahrung.

Den restlichen Tag über waren wir eher träge, rollten zurück zum Auto und ließen die Eindrücke des Tages Revue passieren. Am Abend begannen wir mit den Vorbereitungen für unsere Weiterreise am nächsten Tag, denn unser nächstes Ziel war Mailand, mit einem geplanten Zwischenstopp in Pavia.
Nach einem ereignisreichen Tag in Rimini freuten wir uns darauf, was uns in den nächsten Tagen erwartet, als wir erschöpft, aber erfüllt, zu Bett gingen. Ein weiterer unvergesslicher Tag unserer dreimonatigen Reise um Europa war geschrieben.