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Tag 25 (05.05.2024)

Heute fahren wir nach Pavia. Das ist ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg nach Frankreich. Hier verbleiben wir nur 2 Nächte um uns an einem Tag Mailand und, wenn wir es schaffen, noch Pavia anzuschauen. Dann geht es gleich am 07.05.2024 weiter. Es werden also etwas stressigere Tage.

Die Abfahrt aus San Marino war so ein Tag, wo man sich wünscht doch einen SUV mit Allrad zu haben. Wir sind eh schon “etwas” überladen. Und dann hatten wir, um vom Campingplatz zu kommen, auch noch eine (gefühlt?) 20% Steigung mit einem nicht ganz so festen Untergrund. Also hieß es so viel Gewicht, wie es nur geht, in das Auto packen, damit der Wohnwagen etwas entlastet wird. So 100-150kg später haben wir es dann versucht. Und was soll ich sagen… Wir haben uns wahrscheinlich zu viele Sorgen gemacht. Es ging problemlos nach oben.

Tag 26 (06.05.2024) - Ausflug nach Mailand

Heute stand Mailand auf dem Programm. Ursprünglich hatten wir geplant, mit dem Zug ins Zentrum zu fahren. Die Aussicht auf mehrmaliges Umsteigen und eine zusätzliche Fahrt mit dem Auto zur nächsten Stadt, um überhaupt den Zug zu erreichen, ließ uns jedoch kurzentschlossen das Auto wählen. Eine spontane Entscheidung, die sich später noch als klug erweisen sollte.

Auf dem Weg nach Mailand stießen wir auf mehrere Hinweise zu einer Art City Maut. Unsicher, wie diese zu entrichten ist – und mit der bangen Frage im Kopf, ob eine Strafe droht, falls wir es falsch anstellen – versuchten wir schnell, Informationen zu bekommen. Leider waren diese sehr spärlich, sodass wir einfach auf das Beste hofften.

In Mailand angekommen, starteten wir unsere vorbereitete Tour durch das Zentrum. Geplant waren Besuche bei etwa 10 Sehenswürdigkeiten, aber unsere Eindrücke von der Stadt begannen schon früh, sich zu formen. Mailand, so unser erster Eindruck, war nicht wirklich das, was wir erwartet hatten. Die Stadt wirkte irgendwie nicht einladend, die Straßen waren schmal und verwinkelt. Was in San Marino noch charmant erschien, fühlte sich hier unpassend an.

Trotz unserer anfänglichen Vorbehalte gab es jedoch Highlights, die wir nicht missen möchten. Die Basilika des Heiligen Ambrosius war eine davon. Dieses altehrwürdige Bauwerk versprüht einen Charme des Unberührten und zog uns sofort in seinen Bann. Die Basilika ist ein Meisterwerk der romanischen Architektur und beherbergt zahlreiche Kunstschätze, die über Jahrhunderte hinweg gesammelt wurden.

Ein weiterer Höhepunkt war der Mailänder Dom, oder „Duomo di Milano“, wie er vor Ort genannt wird. Die immense Größe dieses gotischen Bauwerks ist tatsächlich beeindruckend. Während wir durch das Innere liefen, vermittelte uns die schiere Weite des Raums das Gefühl, von einer Kirche in eine andere zu treten. Obwohl wir es nicht nach oben auf das Dach schafften, war die Innenansicht alleine schon eine Erfahrung wert.

Die Galleria Vittorio Emanuele II ließ uns ebenfalls staunen. Diese prächtige Einkaufsgalerie, benannt nach dem ersten König des vereinigten Italien, machte uns durch ihre luxuriösen Geschäfte und das prunkvolle Ambiente beinahe ehrfürchtig.

Das Sforza Schloss, ein weiteres bedeutendes Monument, faszinierte uns mit seinem wunderschönen Innenhof. Das Schloss, das einst als Residenz der mächtigen Sforza-Familie diente, ist heute ein bedeutendes Kulturzentrum und beherbergt mehrere Museen.

Leider waren dies die wenigen Lichtblicke in einer Stadt, die uns insgesamt als dreckig und wenig einladend erschien. Nach etwa fünf Stunden hatten wir daher bereits genug und sehnten uns nach der Rückkehr. Es mag sein, dass unsere negativen Eindrücke auch durch die Erschöpfung der letzten Wochen verstärkt wurden – die vielen neuen Erfahrungen hatten uns sichtlich zermürbt.

Zu guter Letzt war da noch die Frage der City Maut. Am Ende unseres Besuchs stellte sich heraus, dass das Mautticket einfach zu erwerben war – zusätzliche 4,50 € zu den 3,50 € pro Stunde im Parkhaus. Das spätere Einlösen des Tickets online erwies sich jedoch als echte Herausforderung. Ob alles geklappt hat, werden wir erst sicher wissen, wenn hoffentlich kein Bußgeld aus Mailand eintrifft…

Insgesamt hinterließ Mailand bei uns gemischte Gefühle. Trotz der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten konnte die Stadt als Ganzes nicht überzeugen. Es bleibt ein Bild von Pracht neben Vernachlässigung – eine Stadt der Kontraste, die uns noch lange beschäftigen wird.

Morgen geht es weiter nach Frankreich.