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Tag 34 (14.05.2024)

Heute setzten wir unsere Reise fort und erreichten Montpellier, unseren letzten (und nur vorläufigen, da wir auf der Rückreise Frankreich erneut durchqueren werden) Stopp in Frankreich, bevor es weiter nach Spanien geht. Die Fahrt verlief reibungslos und wir kamen zügig voran. Etwas außerhalb von Montpellier angekommen, zog jedoch ein Regenschauer auf und wir erreichten den Campingplatz ”Camping Nouvelle Floride” in Regenjacken. Unter den nassen Bedingungen suchten wir uns nur schnell einen passenden Stellplatz aus und richteten in unserem Wohnwagen das Nötigste ein.

Zur Aufmunterung genossen wir das letzte Stück Kuchen bei einem Disney-Film und machten es uns gemütlich. Nach einem kurzen Nickerchen klarte es auf und die Sonne kam heraus, was uns erlaubte, unsere Sachen draußen zu trocknen. Zum Abendessen gab es Nudeln und wir bauten die Markise auf.

Chris unternahm eine kurze Erkundungstour und entdeckte einen attraktiveren Stellplatz direkt am Meer, unterteilt in 2 Ebenen mit kleinem Pavillon. Trotz der reizvollen Lage lehnte Dine einen Wechsel ab, da sie den bereits gewählten Platz bevorzugte (und nicht noch einmal komplett umziehen wollte).

So klang der Abend langsam aus. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage ist durchwachsen, aber wir hoffen dennoch, den Pool und den Strand gut nutzen zu können, denn die Campinganlage macht schon einmal einen sehr vielversprechenden, ersten Eindruck. Wir werden berichten.

Bis bald.

Tag 35 (15.05.2024)

Nach einem langen Fahrtag ist heute wieder ein obligatorischer Arbeitstag für Chris. Das bedeutet, dass Dine und Sammy die Möglichkeit haben, den Campingplatz auf eigene Faust zu erkunden. Für Sammy bietet sich da natürlich der Kids-Club an. Gesagt, getan – es wurde mal wieder ein Schatz gesucht. Diesmal hatte sie Unterstützung von anderen deutschen Kindern, darunter auch sofort ihre neue beste Freundin.

Der Vormittag verging wie im Flug, und nach einer kurzen Mittagspause ging es nachmittags gleich ein zweites Mal mit in den Kids-Club. Danach durfte Sammy sogar noch mit zu ihrer neuen Freundin “nach Hause” zum Wohnwagen. Die beiden verstanden sich prächtig und verabredeten sich auch gleich für den Abend.

Als Chris endlich Feierabend hatte, stand der verabredete Besuch bei der neuen Freundin auf dem Programm. Es wurde ein großartiger Abend mit vielen Aktivitäten für die Kinder. Gesichter wurden bemalt, und mehrere kleinere Spielstände sowie zwei Hüpfburgen waren aufgebaut. Die Kinder tobten sich aus, während wir Eltern die Gelegenheit nutzten, uns in Ruhe zu unterhalten und den Abend zu genießen.

Sammy war überglücklich und fiel nach diesem aufregenden Tag erschöpft, aber zufrieden ins Bett. Wir freuen uns schon auf die nächsten Tage und sind gespannt, welche Abenteuer uns noch erwarten.

Tag 36 (16.05.2024) - Fahrradtour

Der Tag startete wie gewohnt: Chris musste vormittags arbeiten. Sammy freute sich riesig auf den Kids-Club, doch ihre Begeisterung wurde schnell gedämpft, als sich herausstellte, dass heute keine anderen Kinder da waren. So mussten Sammy und Dine den Vormittag selbst gestalten. Ein paar Spiele, ein Spaziergang über den Campingplatz und eine kleine Bastelstunde halfen, die Zeit zu überbrücken.

Zum Mittag hieß es dann, die Fahrräder zu schnappen und die Umgebung zu erkunden. Doch vorher stand noch ein Friseurbesuch auf dem Plan. Wir dachten, ein Friseur in einer Straße voller Touristenläden würde Englisch sprechen – leider ein Trugschluss. Nach der Bitte “only a little shorter” griff die Friseuse zur Maschine und wollte alles abrasieren! Es folgten einige Diskussionen, bis schließlich die Haare nur gekürzt wurden. Besser geht definitiv, aber gut, es ist “shorter”. Auch Sammy kam dran, bei ihr wurde allerdings nur der Pony geschnitten. Trotzdem dauerte es genauso lange wie bei Chris.

Auf den Fahrrädern machten wir uns dann auf den Weg. Der Fahrradweg im Ort war eher so lala, aber die Fahrt durch das Naturschutzgebiet entlang des “Canal du Midi” entschädigte dafür. Wir radelten u.a. vorbei an einigen weißen Flamingos, die entspannt im Wasser standen. Die hätten wir hier nicht erwartet. Schön anzusehen.

Nach etwa 11 Kilometern kehrten wir auf den Campingplatz zurück.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir am Pool. Sammy und Chris machten über eine Stunde lang die Wasserrutschen unsicher. Da nur ein Bademeister patrouillierte, konnte die Rutsche auf jede erdenkliche Art und Weise benutzt werden.

Abends ließen wir den Tag gemütlich ausklingen. Sammy fiel nach dem aufregenden Tag glücklich und erschöpft ins Bett.

Tag 37 (17.05.2024) - Ausflug nach Montpellier

Heute stand mal wieder ein Städtetrip an. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Montpellier. Chris’ Erwartungen waren nicht besonders hoch, doch bereits auf der Fahrt dorthin bekamen wir einen Eindruck dessen, was uns später erwarten sollte.

Auf dem Weg passierten wir die Étang de Thau, ein beeindruckendes Beispiel dafür, warum Frankreich zu den größten Austernproduzenten Europas zählt. Die Austerfarmen erstrecken sich über mehrere Kilometer und bieten einen faszinierenden Anblick. Frankreich ist weltweit für seine qualitativ hochwertigen Austern bekannt, besonders die aus der Region um die Étang de Thau, die für ihren besonders nussigen Geschmack geschätzt werden.

In der Innenstadt von Montpellier angekommen, begannen wir unsere Tour auf der “Promenade du Peyrou”.

Hier bestaunten wir das beeindruckende “Aqueduc de Saint-Clément” und den “Porte du Peyrou”. Das Aqueduc de Saint-Clément, auch bekannt als Les Arceaux, ist ein beeindruckendes römisches Aquädukt, das im 18. Jahrhundert erbaut wurde, um Wasser in die Stadt zu transportieren.

Der Porte du Peyrou, ein Triumphbogen aus dem 17. Jahrhundert, erinnert an den Triumphbogen in Paris und bietet einen grandiosen Blick über die Stadt.

Unsere Reise wurde durch eine unerwartete Veranstaltung bereichert: die “La Comédie du Livre”, die vom 10. bis 19. Mai stattfand. Dieses Literaturfestival zieht Autoren, Verleger und Literaturbegeisterte aus ganz Frankreich an. Es bietet eine Vielzahl von Lesungen, Signierstunden und Diskussionen rund um die Welt der Bücher.

Wir setzten unsere Erkundung durch Montpellier fort und schlenderten durch verschiedene Plätze und Straßen in Richtung der “Cathédrale Saint-Pierre”. Diese Kathedrale ist besonders beeindruckend, da sie Züge einer Burg zeigt und eine einzigartige Mischung aus gotischer Pracht und wehrhaftem Design bietet. Ihre massiven Türme und die befestigte Fassade verleihen ihr ein imposantes Erscheinungsbild, das inmitten der städtischen Umgebung besonders auffällt.

Von dort aus ging es weiter zum “Place de la Comédie”, einem der zentralen Plätze der Stadt und ein beliebter Treffpunkt. Der Platz wird von historischen Gebäuden und dem beeindruckenden Opernhaus umgeben und bietet eine lebhafte Atmosphäre mit vielen Cafés und Geschäften. Die anschließende Promenade lädt zum Flanieren und Verweilen ein und bietet zahlreiche Gelegenheiten, das Stadtleben zu genießen.

Nach einer Weile begaben wir uns zurück zum Auto, natürlich nicht ohne das obligatorische Eis und einen Kaffee in einem der charmanten Cafés zu genießen.

Auf der Rückfahrt hatten wir geplant, in einem der Austern-Fischerdörfer anzuhalten, an denen wir zuvor vorbeigefahren waren, um zum ersten Mal frische Austern zu probieren. Leider hatten alle Restaurants bereits geschlossen, da sie nur bis etwa 12 Uhr geöffnet sind. Sammy war darüber sehr froh, da sie bereits auf dem Parkplatz die Nase rümpfte wegen des besonderen Dufts in der Luft. Dennoch besteht die Idee, morgen nach dem Frühstück noch einmal dorthin zu fahren und vielleicht Austern zum Frühstück zu probieren.

Kurz vor dem Abendessen zurück, besuchten wir noch einmal den Pool, wo Sammy und Chris eine Stunde lang die Rutschen unsicher machten.

Das Fazit des Tages: Montpellier war viel besser als erwartet. Die Innenstadt hat einen ganz besonderen Charme. Viele Gebäude sind aus Sandstein oder farblich dem Sandstein angeglichen, was die ganze Stadt hell und freundlich erscheinen lässt. Man sieht hier Parallelen zu Nizza, obwohl Nizza eher verspielt und schickimicki wirkt, während Montpellier klare Strukturen und Ordnung zeigt. Trotzdem findet man immer wieder schöne grüne Anlagen zwischen den Gassen, die das Stadtbild auflockern. Auch bemerkenswert ist, dass die Gebäude während des Zweiten Weltkrieges kaum beschädigt wurden, sodass die Stadt in ihrer historischen Pracht erhalten geblieben ist. Montpellier wirkt, als wäre es vor Hunderten von Jahren erbaut worden und hat sich seinen authentischen Charme bewahrt.

Montpellier hat uns alle überrascht und begeistert. Wir sind gespannt, was die nächsten Tage bringen werden und ob wir tatsächlich noch die Gelegenheit haben werden, Austern zu probieren.

Tag 38 (18.05.2024)

Heute wird der Tagebucheintrag mal etwas früher verfasst, denn abends stehen Abbau, die Suche nach dem nächsten Campingplatz und die Vorbereitung der morgigen Fahrt auf dem Plan.

Nach dem Frühstück machten wir uns noch einmal auf den Weg zu den Austernfarmen.

Diesmal wagten wir uns, allerdings nicht an die rohen Austern, sondern probierten die gekochten und mit Käse überbackenen Varianten. Sammy war davon weniger begeistert, doch uns haben sie ganz gut geschmeckt.

Vielleicht trauen wir uns auf dem Rückweg durch Frankreich dann an die rohen Austern heran.

Jetzt geht es gleich noch einmal an den Pool, bevor wir hier langsam alles abbauen.