Tag 59 (08.06.2024)
Heute ging es weiter nach Bilbao. Genauer gesagt, in den kleinen Ort Laredo, der kurz vor Bilbao liegt. Die Fahrt war mit 500 km etwas weiter, weshalb wir uns entschieden, lieber auszuschlafen und ausgeruht zu sein. Somit ging es um 9:30 Uhr los und um 16 Uhr erreichten wir den Campingplatz Campingplatz Playa Regatón. Uns wurde ein sehr schöner Stellplatz abseits vom Trubel zugewiesen. Leider befand sich dieser unter einer dichten Baumdecke, was den Empfang unserer Starlink-Antenne unmöglich machte. Deshalb mussten wir zum einzig verbliebenen Platz neben den Mülltonnen wechseln. Das ist der Nachteil der Starlink-Antenne…
Schon auf der Fahrt bemerkten wir den harten Temperaturwechsel. Tags zuvor hatten wir noch bei 36 Grad geschwitzt, und nun befanden wir uns bei 15-20 Grad 🥶. Der Unterschied war wirklich spürbar.
Da wir hier nur fünf Tage bleiben, entschieden wir uns gegen das Vorzelt und bauten nur die Markise auf. Das ging schnell und reichte vollkommen aus. So hatten wir zumindest einen geschützten Bereich, ohne den großen Aufwand des Vorzeltaufbaus.

Die kühle Luft war eine angenehme Abwechslung, obwohl sie uns auch ein wenig frieren ließ. Dennoch freuten wir uns auf die kommenden Tage in dieser neuen Umgebung. Der Platz scheint ruhig und gut gelegen zu sein, perfekt für ein paar entspannte Tage und Ausflüge in die Region. Morgen werden wir Laredo erkunden und sehen, was dieser charmante Ort zu bieten hat.
Tag 60 (09.06.2024)
Nachdem wir endlich mal wieder ohne Wecker aufstehen konnten, genossen wir ein ausgiebiges Frühstück ohne Zeitdruck. Es tat gut, den Tag in aller Ruhe zu beginnen und einfach mal den Moment zu genießen.
Nach dem Frühstück schnappten wir uns die Fahrräder und machten uns auf den Weg zur nur fünf Minuten entfernten Promenade. Die Sonne schien, und die Luft war frisch und angenehm. Wir fuhren entlang des breiten Strandes in Richtung Hafen und konnten dabei die frische Brise des Meeres spüren.

Am Hafen angekommen, stellten wir fest, dass gerade ein “carrera de botes dragón” (Drachenbootrennen) stattfand. Die bunten Boote und die fröhlichen Rufe der Teams, die im Takt der Trommeln paddelten, sorgten für eine aufregende Atmosphäre. Wir setzten uns eine Weile hin und beobachteten das Geschehen.



Da auch gerade Ebbe war, fand ein kleines Fußballturnier auf dem breiten Sandstrand statt. Kinder und Jugendliche liefen barfuß über den Sand und jagten dem Ball hinterher. Es war schön, die Freude und den Eifer in ihren Gesichtern zu sehen. Wir verbrachten eine angenehme Zeit damit, sowohl das Drachenbootrennen als auch das Fußballspiel zu beobachten.

Da das Wetter bald umschlagen sollte, machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg. Die Wolken zogen bereits auf, und ein leichter Wind kündigte den kommenden Wetterwechsel an.
Zuhause angekommen, entschieden wir uns, Eierkuchen zum Mittag zu machen. Der Duft frisch gebackener Eierkuchen erfüllte den Wohnwagen, und wir genossen die einfache, aber köstliche Mahlzeit zusammen.
Anschließend ließen wir den Abend in üblicher Weise ausklingen. Wir spielten ein paar Runden Karten, schauten eine Folge unserer Lieblingsserie und erzählten uns Geschichten aus den letzten Tagen unserer Reise. Es war ein entspannter und angenehmer Abschluss eines schönen Tages.
Tag 61 (10.06.2024) - Santander
Heute war unser erster Montag auf dem neuen Campingplatz, was bedeutet, dass Chris wie gewohnt den ganzen Tag arbeiten musste. Währenddessen nutzten Dine und Sammy die Gelegenheit, die neue Umgebung zu erkunden. Unser erster Halt war die Autowaschanlage. Der vorherige Campingplatz hatte seine Tücken, vor allem durch die Früchte der umliegenden Bäume, die nicht nur unseren Wohnwagen und das Vorzelt verschmutzt hatten, sondern auch eine ganze Schar von Vögeln angelockt hatten. Diese hinterließen deutliche Spuren auf unserem Auto, die es nun dringend zu entfernen galt. Danach ging es direkt zum Supermarkt, um die Vorräte aufzufüllen.
Da wir nur fünf Tage hier verbringen und zwei besondere Orte in der Nähe besuchen möchten, entschieden wir uns, heute Abend nach Santander zu fahren.

Santander ist eine bedeutende Hafenstadt im Norden Spaniens und die Hauptstadt der autonomen Region Kantabrien. Gegründet im 11. Jahrhundert, hat sich Santander im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Handelszentrum entwickelt. Die Stadt bietet eine faszinierende Mischung aus historischen und modernen Elementen, mit Sehenswürdigkeiten wie der beeindruckenden Kathedrale und dem prächtigen Palacio de la Magdalena, der einst als Sommerresidenz der spanischen Königsfamilie diente. Santander ist auch bekannt für seine malerischen Strände und die lebendige Uferpromenade.

Nach der Arbeit von Chris machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort angekommen, schlenderten wir gemütlich durch die Straßen und suchten nach einem passenden Restaurant für unser Abendessen. Die Auswahl war groß, und so dauerte es eine Weile, bis wir uns entschieden hatten. Letztendlich fiel unsere Wahl auf ein Burger-Restaurant.

Die Burger waren ausgezeichnet, doch wir hatten uns etwas mit der Vorspeise vertan und bestellten mehr, als wir tatsächlich essen konnten. Nach dem reichhaltigen Essen waren wir alle pappsatt und glücklich. Es war ein wunderbarer Abend in Santander, der uns einen kleinen Vorgeschmack auf die nächsten Tage und die weiteren Entdeckungen in dieser schönen Region gab.
Tag 62 (11.06.2024)
Heute war das Wetter eher ungemütlich – kalt und regnerisch. Also beschlossen wir, den Großteil des Tages im Wohnwagen zu verbringen. Chris nutzte die Gelegenheit, um vorzuarbeiten, sodass das Wochenende schon fast vor der Tür stand. Sammy und Dine machten es sich gemütlich, spielten Spiele und hörten Hörbücher.
Am Nachmittag hatten wir ein besonderes Highlight vor uns: Um genau 15:26 Uhr mussten wir am “Ria de Treto” sein, denn dann erreichte die Ebbe ihr Maximum. Die Gezeiten sind für Sammy ein fast magisches Phänomen, und sie war fasziniert davon, wie das Wasser einfach verschwand.

Pünktlich zur Ebbe machten wir uns auf den Weg und stiefelten durch das Watt. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Landschaft sich verändert hatte. Der Boden war voller kleiner Geheimnisse, die normalerweise unter Wasser verborgen waren. Wir entdeckten Muscheln, kleine Krebse und allerlei Meeresbewohner, die uns ihre Unterwasserwelt zeigten.

Die Erkundung des Watts war ein echtes Abenteuer und wir genossen es, gemeinsam diese unbekannte Welt zu entdecken. Nach einiger Zeit machten wir uns wieder auf den Rückweg, voller neuer Eindrücke und Geschichten, die wir noch lange erzählen werden.

Zurück im Wohnwagen, wärmten wir uns auf und ließen den Tag mit einer warmen Mahlzeit und einer gemütlichen Runde Mario-Kart ausklingen. Trotz des schlechten Wetters war es ein wunderbarer Tag voller Entdeckungen und magischer Momente.
Tag 63 (12.06.2024) - Bilbao
Heute stand ein Besuch in Bilbao auf dem Plan. Nach einem entspannten Frühstück machten wir uns auf den Weg und parkten bei der “Funicular de Artxanda”, einer Standseilbahn, die uns bequem in die Innenstadt brachte. Diese Seilbahn überwindet eine Strecke von etwa 770 Metern und einen Höhenunterschied von 226 Metern, was uns einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt bot.

Sammy hatte sich schon länger einen Museumsbesuch gewünscht, also entschieden wir uns für das berühmte Guggenheim Museum.



Bereits der erste Raum faszinierte uns: “Richard Serra - The Matter of Time”. Richard Serra ist ein amerikanischer Bildhauer, bekannt für seine großformatigen, begehbaren Skulpturen aus Stahl.

Die Serie „The Matter of Time“ besteht aus mehreren riesigen Stahlskulpturen, die begehbar sind und in verschiedenen Formen und Kurven angeordnet sind. Sammy war begeistert und hatte großen Spaß, durch die gigantischen Strukturen zu laufen – es fühlte sich fast wie ein Spielplatz an. Chris witzelte, dass eine Kinderleine hilfreich gewesen wäre, um sie im Auge zu behalten. 😅

Das nächste Highlight im Museum war die Ausstellung “Signs and Objects. Pop Art.” Hier wurden Werke bekannter Künstler wie Andy Warhol und Roy Lichtenstein ausgestellt. Obwohl viele der Künstler uns eher unbekannt waren, beeindruckten uns die Farben und die Kreativität der Pop-Art-Bewegung.





Ein besonders aufregender Moment war der Besuch des “Infinity Mirrored Room” von Yayoi Kusama. Man musste sich vorab digital für den Besuch eintragen und konnte dann ohne großes Anstehen hinein. Allerdings durfte man sich nur 30 Sekunden im Raum aufhalten, was es schwierig machte, die volle Wirkung der endlosen Spiegel zu genießen. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis.

Ein großer Teil der Ausstellung war Martha Jungwirth gewidmet. Die österreichische Künstlerin stellte ihre Werke in vier großen Räumen aus. Als selbsternannte “Kunstexperten” hatten wir einige Mühe, die tiefere Bedeutung ihrer abstrakten Werke zu verstehen, was zu vielen belustigenden Momenten führte. 🤐
Nach etwa drei Stunden im Museum merkten wir, dass unsere Beine schwer wurden und unsere Mägen knurrten. Also entschieden wir uns, eine Pause einzulegen und etwas zu essen. Unsere Wahl fiel auf ein charmantes Deli, das extrem leckere Sandwiches anbot. Wir können uns leider nicht mehr genau erinnern, was alles auf unseren Sandwiches war, aber sie waren unglaublich lecker. Dazu genossen wir ein Glas Wein und ein erfrischendes APA-Bier.

Apropos Wein: Während unserer Mittagspause fiel uns auf, dass es in Bilbao wohl üblich ist, dass jeder zur Mittagszeit Wein trinkt. Es gab keinen Tisch, an dem nicht jeder Gast ein Glas Wein trank. Prost! 🍷
Die Restaurants, Bars, Diner und Cafés in Bilbao sind durchweg schick, sauber und modern. Es war überall gemütlich und einladend, was unseren Aufenthalt sehr angenehm machte.
Nach unserer Stärkung setzten wir unseren Spaziergang durch die Innenstadt fort, vorbei an zahlreichen Plazas, beeindruckenden Kathedralen, Brücken und Bögen. Gegen 14:30 Uhr begann dann langsam die Siesta-Zeit. Wir gönnten uns noch schnell einen leckeren Latte Macchiato und später ein Eis, bevor wir uns gegen 16:30 Uhr auf den Rückweg machten.

Heute war unser letzter Tag auf diesem Campingplatz und somit auch in Spanien. Es ist kaum zu glauben, dass schon fast ein Monat vergangen ist, seit wir die spanische Grenze überquert haben. Nun fühlt es sich langsam nach Rückkehr an, auch wenn noch ein Monat vor uns liegt. Dieses Gefühl der nahenden Heimreise können wir nicht leugnen. 😢
Bilbao war ein wunderbarer Abschluss unseres Spanien-Abenteuers. Die Stadt hat uns mit ihrer Kunst, Kultur und ihrem Charme verzaubert. Nun sind wir gespannt auf die nächsten Stationen unserer Reise und freuen uns auf weitere unvergessliche Erlebnisse.