Tag 64 (13.06.2024)
Heute war unser Abreisetag von Spanien nach Frankreich. Wir fuhren weiter nördlich und überquerten die spanisch-französische Grenze. Unser Ziel war Lacanau Océan in der Nähe von Bordeaux, wo wir den Campingplatz ”Les Grandes Piens” ausgewählt haben. Wir sind schon jetzt gespannt, wie es hier sein wird. Sammy freut sich besonders auf die Rutschen und den KidsClub, den es hier wieder gibt. Leider ist das Wetter nicht so gut angesagt, daher müssen wir fest die Daumen drücken, dass wir überhaupt in den Pool gehen können. Aber die Pools sollen ja beheizt sein – lassen wir uns überraschen.
Nach fast 6 Stunden Autofahrt kamen wir an. Positiv überrascht wurden wir, als wir auf Deutsch empfangen wurden – das waren wir überhaupt nicht mehr gewöhnt. Glücklicherweise war es nicht so heiß, was den Aufbau angenehmer machte. Am Ende waren wir zwar ziemlich geschafft, aber nach den obligatorischen Nudeln mit Pesto gingen wir noch zur Minidisko, die hier schon um 19 Uhr startet – das ist doch mal mitgedacht! Nach einer erfrischenden Dusche fielen uns die Augen schnell zu.

Tag 65 (14.06.2024) - Eröffnungsspiel EURO 2024
Heute war ein Arbeitstag für Chris, der ursprünglich nur als halber Arbeitstag geplant war. Allerdings veranlasste das schlechte Wetter ihn, schon früh mit der Arbeit zu beginnen, um bei besserem Wetter mehr Freizeit zu haben. Die ganze Nacht hindurch hat es in Strömen geregnet, was unser Vorzelt auf eine harte Probe stellte. Glücklicherweise wies es am Morgen keine Pfützen auf – ein guter Test bestanden!
Chris stand kurz nach 7 Uhr auf und startete den Rechner im Vorzelt. Gegen 8 Uhr weckte er uns, und wir genossen ein leckeres Frühstück zusammen.

Sammy war für den Kidsclub angemeldet, wo sie am Vormittag tanzen und am Nachmittag an einem Tannenzapfenrennen teilnehmen sollte. Leider musste das Tannenzapfenrennen wegen des Regens abgesagt werden.
Während Sammy und Chris beschäftigt waren, schrieb Dine eine Einkaufsliste und plante kurzfristig unsere morgige Fahrt nach Bordeaux. Die Route stand fest, und die Vorfreude auf die nächste Etappe unserer Reise wuchs.
Am Abend stand die Europameisterschaft 2024 mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen Schottland auf dem Programm. Wir schauten das Spiel auf dem Beamer im Vorzelt. Der Regen hörte pünktlich zum Anpfiff auf, was uns sehr freute. Sammy durfte natürlich die erste Halbzeit mit anschauen. Für sie war jedoch die Tanzeinlage zur Eröffnungsfeier viel interessanter als das eigentliche Spiel.

Es war ein gemütlicher Abend, und wir genossen es, gemeinsam das Spiel zu verfolgen. Auch wenn das Wetter nicht perfekt war, machte es der gemeinsame Abend im Vorzelt wett.
So ging ein weiterer Tag unserer Reise zu Ende, voller kleiner Abenteuer und Vorfreude auf die kommenden Tage.
Tag 66 (15.06.2024) - Bordeaux
Der heutige Samstag begann mit einer spontanen Entscheidung. Da das Wetter aktuell sehr durchwachsen ist, beschlossen wir kurzerhand, nach Bordeaux zu fahren. Diese Entscheidung fiel ziemlich rasch, nachdem wir ein paar Blicke auf die Wettervorhersage geworfen hatten, die nichts Gutes verhieß. Also machten wir uns auf den Weg in die berühmte Weinregion Frankreichs.
Auf der Fahrt stellte sich uns eine interessante Frage: Wo kommt nur der ganze Rotwein her? Die Antwort liegt in den Weinbergen rund um Bordeaux. Die Region ist in verschiedene Anbaugebiete unterteilt, die weltweit für ihre hochwertigen Weine bekannt sind. Westlich von Bordeaux bis hin zum Lacanau befinden sich keine Weinberge, da das Gebiet dort von Kiefernwäldern und Sanddünen dominiert wird, die für den Weinanbau ungeeignet sind. Stattdessen konzentrieren sich die Weingüter östlich und südlich der Stadt, in Gebieten wie Médoc, Graves und Saint-Émilion, wo das Klima und die Bodenverhältnisse perfekt für den Weinbau sind.
In Bordeaux angekommen, erwartete uns gleich die erste Enttäuschung. Die Tiefgarage, die wir uns ausgesucht hatten, war geschlossen. Schnell suchten wir in zweiter Reihe nach einer Alternative und fuhren zu einem anderen Parkhaus, nur um festzustellen, dass auch dieses geschlossen war. Da wir uns schon in der Innenstadt befanden, blieb uns keine andere Wahl, als der Spur zu folgen und das nächstbeste Parkhaus zu nehmen. Dies machte den Start unseres Tages in Bordeaux etwas stressiger als geplant.
Endlich angekommen, waren wir direkt am “Place de la Bourse”. Der Platz ist ein Meisterwerk des 18. Jahrhunderts und eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.

Der majestätische Brunnen in der Mitte und die spiegelnde Wasserfläche des Miroir d’eau, die größte Wasserspiegelanlage der Welt, ziehen sofort alle Blicke auf sich.

Von hier aus machten wir uns auf den Weg, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden.
Unser Fußmarsch führte uns entlang des Flusses Garonne, vorbei an schönen Uferpromenaden, bis wir den Platz des Quinconces und das Monument aux Girondins erreichten.

Der Platz, einer der größten in Europa, beeindruckt durch seine Weitläufigkeit und die majestätischen Statuen des Denkmals, das den Girondisten der Französischen Revolution gewidmet ist, sowie den imposanten Brunnen.



Weiter ging es zum Grand Théâtre de Bordeaux, einem der (laut anderen) schönsten Theatergebäude Europas. Mit seinen beeindruckenden Säulen und der prächtigen Fassade ist es ein wahres architektonisches Juwel.

Von dort aus liefen wir zur Porte Dijeaux, einem der historischen Stadttore von Bordeaux, und weiter zur Kathedrale St. André.

Die Kathedrale, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, beeindruckt mit ihrer gotischen Architektur und den detailreichen Verzierungen. Der Anblick der riesigen Rosettenfenster und der hohen Türme war einfach überwältigend.

Wie immer meldete sich nach einiger Zeit der große Hunger, und es war an der Zeit, ein passendes Lokal zu finden. Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns für ein kleines, niedliches Café, wo wir pochiertes Ei in zwei verschiedenen Varianten und leckere Pancakes aßen. Es war genau das Richtige, um unsere Energiereserven wieder aufzufüllen.

Nach dem Essen schlenderten wir noch etwas durch die Innenstadt, schauten uns die verschiedenen Boutiquen und Gebäude an und genossen das geschäftige Treiben der Stadt. Unsere letzte Sehenswürdigkeit für den Tag sollte die “Grosse Cloche” sein, ein beeindruckender Glockenturm, der einst als Stadttor und Gefängnis diente. Der Anblick des alten Turms, der zu den ältesten Glockentürmen Frankreichs zählt, war ein gelungener Abschluss unseres Stadtrundgangs.

Bevor wir uns auf den Rückweg machten, gönnten wir uns noch einen letzten Kaffee und ließen die Eindrücke des Tages auf uns wirken. Während wir durch die Innenstadt liefen, zogen wir Parallelen zu Potsdam und waren überrascht, wie groß Bordeaux eigentlich ist. Tags zuvor hätten wir wohl noch auf eine knappe Millionenstadt getippt, aber Bordeaux erweckte bei uns eher den Eindruck einer normalen Stadt. Tatsächlich hat Bordeaux nur etwa 260.000 Einwohner.
Auf dem Rückweg mussten wir uns natürlich noch ein paar “Cannelés de Bordeaux” einpacken. Diese kleinen, karamellisierten Küchlein sind weltbekannt und gelten als Spezialität der Stadt. Auch wenn wir vom Mittagessen noch total satt waren, wollten wir diese Köstlichkeit unbedingt mal ausprobieren. Zuhause angekommen, entspannten wir uns kurz und probierten die Cannelés. Für 1,50 € das Stück hatten wir definitiv mehr erwartet. Zwei Happen und sie waren weg. Ja, sie waren ganz lecker, aber ein Wow-Erlebnis war es leider nicht.
Vor dem Abendessen wollten wir uns nach dem gestrigen, sehr regnerischen Tag unbedingt mal den Campingplatz anschauen. Also schnappten wir uns die Fahrräder und machten eine Runde um den Campingplatz, mit einem kurzen Halt am Strand. Der Atlantik ist definitiv ein anderes Kaliber als die Meere, die wir zuvor auf unserer Reise gesehen haben. Die Kraft der Wellen, die unablässig auf den Strand einwirken, war beeindruckend. Es war einfach toll, nur mit den Füßen im Wasser diese Kraft zu spüren, auch wenn es viel zu kalt war, um weiter hineinzugehen.

Leider fand dieser Ausflug ein jähes Ende, als eine stärkere Welle kam und Sammy so erschreckte, dass sie versuchte zu flüchten und dabei stolpernd hinfiel. Chris musste sehr lachen, aber für Sammy war der Tag danach komplett gelaufen. O-Ton: “Der schlimmste Tag ihres Lebens”. Da wir damit nicht gerechnet hatten, musste sie nass wie ein Pudel zurückfahren. Glücklicherweise war nach einer wärmenden Dusche und trockenen Sachen das Lächeln wieder auf ihren Lippen zu sehen.
Den Tag ließen wir endlich mal wieder mit einer Runde ”Race for the Galaxy” ausklingen. Es tat gut, nach diesem ereignisreichen Tag einfach zusammenzusitzen und zu spielen. Während wir die Karten mischten und das Spiel aufbauten, reflektierten wir über unsere Erlebnisse in Bordeaux und freuten uns darauf, was die kommenden Tage noch für uns bereithalten würden.
P.S. Chris sollte nach 2 wöchiger Pause endlich mal wieder ein Spiel mit 66 zu 47 gewinnen! 🏆
Tag 67 (16.06.2024)
Heute war mal wieder Energietanken angesagt, und das war auch nötig. Man merkt so langsam, dass diese Reise kein Urlaub ist. Das klingt vielleicht nach Weinen auf hohem Niveau, aber diese zwei Monate haben nun schon ganz schön an unseren Kräften gezerrt. Also hieß es in aller Ruhe frühstücken.
Nach dem Frühstück wollte Sammy in den Kids-Club, während Dine parallel beim Stretching war. Das verschaffte Chris etwas Zeit, um Ordnung zu machen und sich um die weitere Route zu kümmern. Als die beiden zurückkamen, ging es zum Pool. Hier wurde fleißig mit der neuen Taucherbrille das Tauchen geübt. Sammy hatte sichtlich Spaß daran, die Unterwasserwelt des Pools zu erkunden.
Am Nachmittag stand wieder der Kids-Club auf dem Programm. Die Kinder durften eine Menge über das Bienenvolk des Campingplatzes lernen. Das war eine sehr spannende Erfahrung für sie, und Sammy kam begeistert zurück.

Mittlerweile hat sich Sammy auch mit dem neuen Nachbarskind, Ronya, angefreundet. Die beiden sind so gut befreundet, dass es schwer ist, sie noch auseinanderzubekommen.
Abends standen wir mit den Eltern und den Kindern bei einem Getränk rund um die Wohnwagen und sprachen über allerlei „Camper-Dinge“. Es war schön, sich auszutauschen und die Gemeinschaft zu genießen. Da der Beamer noch für Fußball aufgebaut war, nutzten Sammy und Chris die Möglichkeit, sich auf der Rennstrecke zu messen. Sammy gewann natürlich den Grand Prix mit 3 zu 1 und strahlte über das ganze Gesicht.

Es war ein entspannter Tag, der uns allen gutgetan hat. Ein Tag, um Kraft zu schöpfen und die kleinen Freuden des Campinglebens zu genießen.
Tag 68 (17.06.2024)
Heute stand uns ein sehr warmer Tag bevor, daher entschieden wir, den Arbeitstag etwas zu verkürzen und den Nachmittag am Pool zu verbringen. Nach dem Frühstück und ein paar Stunden Arbeit machten wir uns auf den Weg.
Am Pool verbrachten wir einen großen Teil des Tages. Es war ein lehrreicher Tag rund ums Schwimmen, bei dem viele Dinge ausprobiert werden konnten. Sammy machte große Fortschritte und hatte viel Spaß beim Planschen und Tauchen. Die Sonne schien kräftig und das kühle Wasser bot die perfekte Erfrischung.
Am Nachmittag war Sammy mit ihrer Freundin verabredet. Die beiden spielten mehrere Stunden rund um den Wohnwagen. Sie erkundeten den Spielplatz, ein verlassenes Baumhaus und ließen ihrer Fantasie freien Lauf, um eine eigene kleine Stadt zu bauen. Es war herrlich, ihnen zuzusehen, wie sie in ihre eigene Welt eintauchten und neue Abenteuer erlebten.
Nach einem ereignisreichen Tag hieß es dann schnell Abendessen. Wir machten es uns gemütlich und genossen eine leckere Mahlzeit. Anschließend ging es ab zur Minidisko. Sammy konnte es kaum erwarten, mit den anderen Kindern zu tanzen und Spaß zu haben. Die fröhliche Musik und die ausgelassene Stimmung rundeten den Tag perfekt ab.
Es war ein wunderschöner, sommerlicher Tag voller Freude und Abenteuer.
Tag 69 (18.06.2024)
Heute sollte es nicht ganz so warm werden – optimales Wetter für eine Fahrradtour. Nach einem gemütlichen Frühstück schwangen wir uns auf die Räder und machten uns auf den Weg zum “Etang de Lacanau”.
Der Etang de Lacanau ist ein großer See, umgeben von Pinienwäldern, und bietet eine wunderbare Möglichkeit für Naturliebhaber, die Ruhe und Schönheit der Region zu genießen. Die gesamte Strecke hin und zurück betrug etwa 15 km und führte uns größtenteils durch schattige Waldwege und entlang malerischer Pfade. Die Landschaft war beeindruckend und die frische Luft tat uns gut.

Am See angekommen, machten wir eine kurze Pause und genossen die idyllische Atmosphäre. Es waren nur ein paar Badegäste da, was die Umgebung angenehm ruhig machte. Wir nutzten die Gelegenheit, um kurz mit der Drohne zu fliegen und ein paar tolle Aufnahmen von der Gegend zu machen.
Anschließend machten wir uns auf den Rückweg in die Stadt Lacanau Ocean. Dort angekommen, schlenderten wir entspannt durch die lebhafte Strandpromenade. Die Geschäfte und Cafés luden zum Stöbern und Verweilen ein. Wir setzten uns kurz ans Wasser und schauten den Surfern zu, die ihre Versuche wagten, die Wellen zu bezwingen. Es war faszinierend zu sehen, wie sie sich mit Geschick und Ausdauer immer wieder auf ihre Bretter kämpften.

Zurück am Campingplatz gab es zum Mittag das frische Obst, das wir zuvor auf dem Markt eingekauft hatten. Danach ging es, wie könnte es anders sein, zum Pool. Diesmal entschieden wir uns, den anderen Pool mit den Rutschen auszuprobieren. Für Sammy und Chris war es ein großer Spaß, die Rutschen hinunterzusausen, während Dine lieber ihre Bahnen im Pool zog.
P.S. Die Brille sitzt nicht ganz optimal, ist so aber relativ dicht. Und es sieht auch noch lustig aus… 🤣


Wir blieben bis zum Abendbrot dort und genossen die Zeit im Wasser. Ein weiterer entspannter und erlebnisreicher Tag ging zu Ende, und wir fielen müde, aber zufrieden in unsere Betten.
Tag 70 (19.06.2024)
Heute war ein recht produktiver und zugleich entspannter Tag. Chris hat bis 13 Uhr gearbeitet, während Dine schon mal mit dem Aufräumen begonnen hat, um für die morgige Fahrt alles vorzubereiten. Sammy verbrachte die Zeit mit ihrer Freundin im Kinderclub und spielte den ganzen Vormittag fröhlich mit ihr.
Nach einem kurzen Mittagessen haben wir das Vorzelt abgebaut. Das ging diesmal erstaunlich schnell und problemlos. Danach machten wir uns auf den Weg zum Pool, wo Sammy sich richtig ausgetobt hat. Sie rutschte begeistert, übte fleißig das Schwimmen und tauchte immer wieder ins Wasser. Ein besonderer Moment war, als sie beim ersten Versuch die 25 Meter am Stück schwamm, die sie für das Seepferdchen braucht. Wir waren unglaublich stolz auf sie.
Am Abend gab es ein gemütliches Abendessen, bevor wir uns den Einzug der deutschen Mannschaft ins Achtelfinale anschauten. Die Spannung war greifbar, und es war schön, gemeinsam zu jubeln.
Den restlichen Abend verbrachten wir in Gesellschaft unserer Nachbarn. Wir saßen zusammen, schauten den Kindern beim Spielen zu und unterhielten uns über allerlei Dinge. Es war eine angenehme und entspannte Atmosphäre, die uns den Tag wunderbar ausklingen ließ. So ging ein weiterer schöner Tag unserer Reise zu Ende, und wir freuten uns auf die bevorstehenden Abenteuer.


